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You like it? Wear it!Mode und Design heute

Frau mit ausgefallener Designerkleidung
Textil und anderes | 2021 | Leihgeber: Lars Witkowski, Modedesign Hannover
Mann mit ausgefallener Designerkleidung
Textil und anderes | 2021 | Leihgeber: Lars Witkowski, Modedesign Hannover

Kollektion „Oddity 1400“ (Kurioses“) des Modedesigners Lars Witkowski

Die Sommerkollektion steht für eine Mischung aus chic und casual. Der aus Sachsen stammende junge Modemacher verknüpft in seinem künstlerischen Schaffen verschiedene Aspekte: Inspiriert von einem Altar aus dem 14. Jahrhundert und von eigenen Kindheitserinnerungen verwendet er Bio-Baumwolle und richtet die Kollektion genderneutral aus. Für diese Kollektion wurde er 2021 mit dem European Fashion Award „Fash“ ausgezeichnet.

Mode verändert sich in unserer Gesellschaft so schnell wie nie. Der Anteil von Frauenkleidung in der Modeindustrie ist immens. Markeninszenierungen geben den Ton an. Modekonzerne bestimmen den Markt. Ein Trend jagt den anderen. Die Rückkehr von vergangenen Modeerscheinungen ist ein ebenso fester Bestandteil. Die Nachhaltigkeit, Individualität, Lieferketten werden aber zunehmend wichtig.

Was ist für Sie "chic", Lars Witkowski?Interview mit dem Modedesigner und Leihgeber unserer Ausstellung

Das Bild zeigt Lars Witkowski im Gespräch mit einer Person, deren Kopf nur von Hinten zu sehen ist in der rechten Bildecke. Er trägt eine blaue Corona-Maske und ein hellbraunes Oberteil mit aufgedruckten Holzschnitten. Dazu eine dunkelblaue Hose mit aufgedrucktem Werkzeug. Hinter ihm steht eine Schaufensterpuppe mit einem blauen Zweiteiler und blauen Socken. Auf dem Shirt darunter schaut ein Affe heraus.
Modedesigner Lars Witkowski im Gespräch mit Kuratorin Karina Iwe.

Was ist für Sie chic?

Die Definition des Begriffes "chic" ist schwierig auszuarbeiten bzw. zu verallgemeinern, da die Auffassung von "chic" immer von der betreffenden Personen und deren Herkunft - Alter - sozialer Stand - Geschlecht - Erfahrung / Entwicklung und Körperverständnis abhängig ist. Eine ältere Dame würde sozusagen den aus heutiger Sicht konservativen femininen Stil der Modeikone Coco Channels als „chic“ bezeichnen. Als Gegenbeispiel wäre Alexander McQueen zu nennen, welcher in den 90er und 2000er Jahren mit seiner Mode Frauen und Männern ein neues Bild von ungestümer Wildheit verlieh.

Ein komplett neues Verständnis für ästhetisches Auftreten und die damit verbundene Wahrnehmung- Was ist chic? - findet sich in der Jetztzeit. Die Grenzen der Geschlechter verschwimmen zunehmend immer stärker und erschaffen eine neue Art des „chic-Seins“: Unisex.

Welche Trends erwarten uns im Sommer?

Die Frage beantworte ist sehr ungern, da ich als Designer versuche trendunabhängig zu arbeiten. Ich möchte mit meiner Mode versuchen, die Individualität meiner Kunden weiterzuentwickeln und ihnen nicht eine einheitliche Uniform verpassen, welche sie theoretisch auch in einem anderen Haus bekommen können. Trends sind im Zuge der Zeit entstanden und sorgen dafür, dass die Modebranche funktioniert. Sie schaffen bei Kunden ein Bedürfnis etwas Neues zu müssen. Man kann sich als Designer versuchen dem zu entziehen aber dies ist in der Tat recht schwierig.

Um trotzdem auf die Frage einzugehen und eine Tendenz abzugeben: Ich empfinde es als chic, seine favorisierten Farben in unifarbenen Looks zu tragen. Damit ist gemeint, sich in einem Outfit auf eine Farbe zu beschränken und diese in verschiedenen Nuancen zu variieren. Natürliche Materialen wie Kork und Bast ergänzen den Look, vielleicht in den ACCESSOIRES. Jedoch ist es viel chicer einfach dies zu tragen worauf man Lust hat und worin man sich wohl fühlt. 

Welcher Trend soll nie wieder zurückkommen?

Bei dieser Frage, erwartetet man nun vielleicht eine Aufzählung von verschiedenen „Modesünden“. Jedoch bin ich schon oft eines Besseren belehrt wurden. Es gibt immer wieder Designer, die es schaffen, die wohl vermeintlich schlimmste Modesünde so neu bzw. anders zu interpretieren, sodass man denkt: „Wow - so trage ich es jetzt auch immer“. Meist geschieht dies durch die Verlagerung von Proportionen oder durch das Ändern von Farben bzw. Materialien. 

Warum kann die Vergangenheit ein Pool an Ideen für modische Entwürfe aus dem Hier & Jetzt sein?

Sehr oft nutzen Designer historische Bezüge als Inspirationsgrundlage, um ihre Kollektionen zu entwickeln. Ein Beispiel hierbei wären die antiken Marmorstatuen der Griechen. Die wundervoll gearbeiteten Faltenwürfe inspirieren die kreativen Köpfe je her. Sie wirken so leicht und unbeschwert als wären sie aus einer weich fließenden Seide. Wir leben im 21. Jahrhundert; im Zuge der Geschichte wurden im Bereich des Design sehr viele ästhetische Entwicklungen und Veränderungen vorgenommen. Ich würde fast sagen, dass wir langsam an einem Punkt angekommen sind, an dem es alles schon einmal gegeben hat in Kunst und Design. Jedoch ist genau dies der Reiz für die Designer. Sie schaffen es immer wieder altbekannte Ideen bzw. Designs neu zu interpretieren oder anders an Thematiken heran zu gehen bzw. sie umzusetzten, dass man das Gefühl bekommt eine Neuinterpretation / Neuentwicklung erschaffen zu haben. Jedoch bleibt das Rand ein Rand - oder das T-Shirt wird immer ein T-Shirt bleiben. Dies sind Designs, welche sich über Jahrhunderte bewehrt haben und nun spielen wir als Designer mit deren Ästhetik bzw. Erscheinung, um diese neu bzw. innovativ wirken zu lassen. 

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